Dienstag, März 19, 2024

Biografie

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"Join Musician/filmmaker Neil Young and filmmaker Jonathan Demme in a rare public dialogue about their lives and artistry, and their unique collaboration creating the documentary Neil Young Journeys, which had its US premiere at the 2012 Slamdance Film Festival.

In this first of four parts, Young and Demme discuss their multiple collaborations leading up to the newest film. They explain at length, the origins of title song from Demme's 1993 film, Philadelphia."

danke @falko

Biografie

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Neil Young wurde am 12. November 1945 in Toronto, Kanada, geboren. Sein Vater, Scott Young, war Schriftsteller und wurde später ein bekannter kanadischer Radio- und Zeitungsjournalist. Seine Mutter, Edna Ragland Young, stand ihrem Mann während dieser Zeit unterstützend zur Seite. Mit vier Jahren zog seine Familie nach Omemee in Ontario. In seinem Song „Helpless“, den er später auf dem Crosby, Stills, Nash & Young Album „Deja Vu“ veröffentlichte, verewigt er das kleine Dorf, das nordöstlich von Toronto liegt: „There was a town in North Ontario...“ Aber auch in seinem Song „Sugar Mountain“ wird seine Jugendzeit und die tiefe Sehnsucht bis heute nach dieser „heilen Welt“ im Schoße seiner Familie von ihm besungen. Das Besondere daran ist, daß „Sugar Mountain“ seine Songauswahl für seinen Auftritt beim Abschluss der Olympischen Winterspiele 2010 wurde.  Im Jahr 1951 erkrankte Neil Young an Kinderlähmung und musste in ein Krankenhaus von Toronto gebracht werden. Doch er überlebte die lebensgefährliche Krankheit und hielt sich danach ein Jahr lang in Florida auf, um sich zu erholen. Bis heute zeugen davon bleibende Schäden an seiner linken Körperhälfte. Nachdem die Youngs 1960 wieder nach Toronto gezogen waren, verließ Scott seine Familie wegen einer anderen Frau. Edna, die bereits von dem Vorhaben ihres Mannes wusste, zog daraufhin mit Neil nach Winnipeg. In seiner neuen Heimat musste Neil sich als Neuling an seiner Schule, der Earl Grey Junior High, erst einmal behaupten und geriet deshalb oft in Schlägereien, in denen er sogar einen seiner Mitschüler im Klassenzimmer bewusstlos schlug. Das brachte ihm jedoch ziemlich schnell Respekt und Akzeptanz ein, förderte allerdings auch seinen Ruf als Unruhestifter. Die Erlebnisse in seiner Schulzeit verarbeitete er in dem autobiographischen Song „Don’t be Denied“, das im Jahr 1973 auf dem Album „Time Fades Away“ erscheinen wird: „The Punches came fast and hard...“

Neil erkannte schon früh, dass Schule für ihn reine Zeitverschwendung war und nur Musik eine Rolle für sein Leben spielte, weshalb er sich selbst das Gitarrespielen beibrachte. Durch das Community Center hatte er die Möglichkeit aufzutreten und andere Musiker kennenzulernen. Er gründete mit „The Jades“ seine erste Band, die es aber nur zu einem einzigen Auftritt im Community Center brachte, und durfte sogar in der Band „Esquires“, die schon einen Namen in der Winnipeger Szene hatte, versuchsweise mitproben. Er wurde jedoch gleich wieder rausgeschmissen, da er zu schlecht Rhythmusgitarre spielte. Nachdem er ein Jahr die Earl Grey Junior High besuchte, wechselte er auf die Kelvin Technical High School und lernte im Herbst 1962, während seines zweiten Anlaufs, die zehnte Jahrgangsstufe zu bestehen, seinen Klassenkameraden Jack Harper kennen. Jack Harper spielte Schlagzeug und kannte einen guten Gitarristen namens Allan Bates. Mit diesen beiden und seinem langjährigen Freund Ken Koblun, der auf seinen Wunsch Bass-Gitarre spielte, gründete er die Band „Squires“, deren Musikstil stark von der Instrumentalband „The Shadows“ inspiriert war. Jack stieg jedoch schon kurze Zeit später wieder aus und neuer Schlagzeuger wurde Ken Smyth. Neil hatte nun seine erste richtige Band und schon kurze Zeit später, nach einigen Auftritten im Community Club, wurde der lokale Disjockey auf die Gruppe aufmerksam und verschaffte ihnen beim Aufnahmeleiter seines Senders einen Studiotermin. Mit den „Squires“ erschien 1963 seine erste Single „The Sultan“ und mit der im Jahr 1964 gegründeten Band „Mynah Birds“, spielte er 1966 einige Songs ein. Zwar hatte Winnipeg eine lebhafte Musikszene mit vielen Clubs, Young erkannte jedoch schnell, dass er mit seinen Bands im provinziellen Winnipeg nie richtig erfolgreich werden würde. Der Kontakt zu Folk-Musikern wie Joni Mitchell, die in den kanadischen Clubs auftraten, brachte Young zudem immer weiter weg vom instrumentalen Musikstil der „Shadows“ und hin zur Folk-Musik und Songwritern wie etwa Bob Dylan. In dieser Zeit schrieb er in einem Hotelzimmer in Fort Williams, Ontario, den schon oben genannten Song „Sugar Mountain“ der Youngs Hinwendung zur Folkmusik deutlich markierte.  Folk-inspirierte Soloauftritte in Toronto blieben aber ohne großen Erfolg. Bereit für eine musikalische Weiterentwicklung verließ Young Kanada in Richtung USA und fuhr im Jahr 1966.

Schon während der „Buffalo-Springfield-Zeit“ verfolgte Young eigene Projekte, die er nach dem schnellen Zerfall der Band zu einer Solokarriere ausbaute. Schon seine zweite Platte „Everybody Knows This Is Nowhere“ (1969), die er mit der Band Crazy Horse aufnahm, machte ihn berühmt. Stephen Stills, der inzwischen mit den zwei durchaus geschätzten Musikern Graham Nash und David Crosby das Trio „Crosby, Stills and Nash“ gegründet hatte, bat Neil Young darum mit einzusteigen. Neil willigte ein und „Crosby, Stills, Nash and Young“ war schon 1969 live beim Woodstock-Festival zu sehen. Neil nahm jedoch Anstoß an der kommerziellen Ausrichtung des Festivals und sah sein Schaffen von finanziell geschäftlichen Zwängen vereinnahmt. So erreichte er es, dass keines der aufgezeichneten Videos der Band von Woodstock je veröffentlicht wurde. Mit der neuen Formation ent-standen zwei Alben, jedoch wurde Neil Young der „Schöngesang“ schon bald zu viel und er konzentrierte sich wieder auf seine Solo-Karriere.

Sein meistverkauftes Album „Harvest“ erschien 1972, gefolgt von einem Soundtrackalbum zu seinem eigenen Film „Journey Through The Past“ und seinem ersten Livealbum „Time Fades Away“. 1974 erschien sein erstes düsteres Album „On The Beach“ und ein Jahr später „Tonight’s the Night“, welches „ein brillanter Höhepunkt depressiven Songschreibens und narzisstischer Selbstverlorenheit“  war. In seinem Album „Decade“, das er im Jahr 1977 veröffentlichte, stellt er ausgewählte Lieder seiner bisherigen Alben zusammen und bewies damit, dass er einen Platz neben anderen Singer-Songwriter-Größen wie zum Beispiel Bob Dylan durchaus verdient hat. Durch die Alben „Comes A Time“ mit dem „Harvest-Sound“ und „Rust Never Sleeps“ mit der Neugeburt des Rock‘n‘Roll, konnte Neil Young sich innerhalb des Mainstreams wieder einmal profilieren.  Jedoch brachte er mit dem Wechsel zu „Geffen Records“ auch diskussionswürdige Alben auf den Markt. 1982 „Trans“ mit vielen elektronischen Sounds, 1983 „Everybody‘s Rockin‘“, ein Rockabilly-Album im Stil der 50er Jahre, und 1985 „Old Ways“, ein Country-Album mit reaktionären Obertönen. Trotz geringer Verkaufszahlen und schlechter Kritiken der Alben, glaubten viele Fans an die Kreativität Neil Youngs und blieben ihm treu. Im Jahr 1989 bewies er mit dem Album „Freedom“, dass er immer noch erfinderisch und ideenreich war. Der Kritiker Gavin Martin beschreibt das Album wie folgt: „Seine qualitativ einheitlichste und mitreißendste Arbeit seit dem Ende der siebziger Jahre.“  Mit dem Beginn der 90er Jahre blühte Neil Young mit „jugendlicher Kraft“  auf. Er war für viele Bands und Musiker aus der Grunge-Szene ein Vorbild, unter anderem für Kurt Cobain von Nirvana, der kurz vor seinem Selbstmord sogar noch ein Treffen mit Neil organisieren wollte. In seinem Album „Sleeps With Angels“ aus dem Jahr 1994 verarbeitete er seine Trauer gegenüber dem verstorbenen Musiker. 1992 brachte er, um an die „Harvest-Zeiten“ zu erinnern, das Album „Harvest Moon“ heraus, veröffentlichte sein erstes „Unplugged-Album“ und nahm 1995 das Album „Mirrorball“ mit Pearl Jam auf. Kritiker beschreiben Neil Young nach der Veröffentlichung dieses Albums als „Godfather des Grunge“ oder „Don Grungeone“ .  Im gleichen Jahr wurde Neil Young in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen. Nachdem er 1996 mit „Crazy Horse“ das Album „Broken Arrow“ aufnahm tourte er durch Europa und ließ den Regisseur Jim Jarmusch mit einer Super-8-Kamera einen Dokumentarfilm drehen, der 1997 mit einem Doppelalbum unter dem Namen „Year Of The Horse“ herauskam. Auf dem im Jahr 2000 veröffentlichtem Album „Silver & Gold“ sind vier Lieder zu hören, die er zuvor schon auf dem neuesten CSNY-Album „Looking Forward“ einspielte.

Im Herbst 2001, kurz nach dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September, spielte er bei dem TV-Konzert „A Tribute to Heroes“ John Lennons „Imagine“ und hinterließ dadurch einen starken Eindruck. Doch auf seinem Album „Are You Passionate?“, das er im Jahr 2002 herausbrachte, widmete er das Lied „Let‘s Roll“ einem von Terroristen entführten United Airlines-Flugzeug, das in Pittsburh abstürzte. Schnell wurde er zur Galionsfigur für George W. Bushs Feldzug gegen die sogenannte Achse des Bösen“: „We‘re going after Satan...“  Freunde entschuldigten sich für Neil und bezeichneten den Text als „irritierendes Post-9/11-Patriotismus-Gewuchtel“, während der Kritiker Arne Willander des „Rolling Stone Magazines“ behauptete, dass Neil für seine Lieder „...leider ein paar Texte...“ brauchte.  Letztendlich ist aber diese Vorgehensweise nur zu typisch für Neil`s Arbeit. Er erfährt etwas und setzt es innerhalb kürzester Zeit in einen Song oder gar ein ganzes Album um. Er sagt dazu, es käme einfach aus ihm heraus und die Songs sind innerhalb kürzester Zeit da. Diese spontane Kreativität mag mittelfristig fragwürdig klingen, langfristig hat sie meistens Bestand. Hier sei auch der Song „Ohio“ erwähnt, welcher innerhalb weniger Stunden nach der Tötung eines Studenten durch die Nationalgarde komponiert, im Studio aufgenommen und im Radio veröffentlicht wurde. Ein Dokument im Zeitgeist eines Künstlers der sich nicht darum kümmert was andere über seine Arbeit denken. Mit dem Konzeptalbum „Greendale“, das zuvor auf Touren komplett live gespielt wurde, brachte er 2003 wieder etwas Aussagekräftiges. Ein Jahr später erschien ein „Greatest Hits-Album“. Während der Aufnahmen zu seinem Album „Prairie Wind“ aus dem Jahr 2005, das von Kritikern als ein „Liederkranz“ bezeichnet wurde, musste Neil sich einer Gehirnoperation unterziehen, da ein Arteriengeschwulst festgestellt worden war. Dadurch lässt sich die Todesnähe in seinen Songtexten begründen: „It‘s a long way behind you and a long way ahead...“ Zudem ist dieser Song ein Beispiel dafür, warum Neil Young seine Alben als eine „sich fortsetzenden Autobiographie“ bezeichnet.  Im August 2005 fragte Neil Young den Hollywood-Regisseur Jonathan Demme, ob er einen Konzertfilm mit ihm drehen möchte. Acht Kameras fingen Youngs Auftritt im Ryman Auditorium in Nashville ein und der Film wurde unter dem Namen „Heart Of Gold“ veröffentlicht. Während er in dem Album „Prairie Wind“ zaghaft Kritik an der Bush-Ära ausübt, schreit er seine Ablehnung gegenüber dem politischen Handeln im Album „Living With War“, das im Jahr 2006 erschien, geradezu heraus. Kritiker des deutschen „Rolling Stone Magazines“ behaupteten, dass die Gitarre wie „eine verzerrte Friedensglocke“ klingte und dass man „...aus dem Staunen nicht mehr raus“ komme.  Bei der „Freedom of Speech Tour 06“ sang er mit seinem Quartett Crosby, Stills, Nash & Young  Protestlieder. Mit der im Oktober 2007 erschienenen CD „Chrome Dreams II“, eine Fortsetzung der LP „Chrome Dreams“ aus dem Jahr 1977, erwärmte er die Herzen der Kritiker. Stücke wie „Like A Hurricane“ oder „Too Far Gone“ hatte er damals abgemischt, aber niemals veröffentlicht, da er von anderen Dingen abgelenkt war und so die LP vergaß. Im November 2006 brachte er mit der CD „Live At The Fillmore East 1971“ den ersten Teil der „Neil Young Archives Performance Series“ heraus. Er begann nun unveröffentlichtes Studio-, Live- und Film-Material herauszugeben. 2009 brachte er eine Sammlung seiner Arbeit aus den Jahren 1963-1972 mit der „Archives Volume I“ heraus. Die Bekanntgabe der Teile der restlichen Jahre sind in Planung. 2009 veröffentlichte er mit „Fork in the Road“ ein Konzeptalbum, das erklärt wie er seinen Lincoln Continental zu einem Hybrid-Auto umbaut und dann zwei Jahre durch Amerika fährt, um seine Erlebnisse zu Musik zu machen. Im Jahr 2010 erschien die Platte „Le Noise“, die „harmonisch alle Vorzüge des knurrigen Kanadiers zum vielleicht besten Opus seit dem seinerzeit grandiosen „Freedom" von 1989“ bündelt.

Quellen:
01.  http://vishows.wordpress.com/2010/05/30/podcast-emissao-39-taxi-to-heaven-4-dennis-hopper/
02.  Schmidt-Joos Siegfried; Kampmann Wolf: Rocklexikon Band 2, Reinbek, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2008, S. 2058
03.  Reents Edo: Neil Young Eine Biographie, Berlin, Rowohlt.Berlin Verlag, 2005, S.178
04.  Schmidt-Joos Siegfried; Kampmann Wolf: Rocklexikon Band 2, Reinbek, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2008, S. 2059
05.  Schmidt-Joos Siegfried; Kampmann Wolf: Rocklexikon Band 2, Reinbek, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2008, S. 2059
06.  Reents Edo: Neil Young Eine Biographie, Berlin, Rowohlt.Berlin Verlag, 2005, S.268
07.  Schmidt-Joos Siegfried; Kampmann Wolf: Rocklexikon Band 2, Reinbek, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2008, S. 2060
08.  Schmidt-Joos Siegfried; Kampmann Wolf: Rocklexikon Band 2, Reinbek, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2008, S. 2060
09.  Reents Edo: Neil Young Eine Biographie, Berlin, Rowohlt.Berlin Verlag, 2005, S.120
10.  Schmidt-Joos Siegfried; Kampmann Wolf: Rocklexikon Band 2, Reinbek, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2008, S. 2062


Kurzbiografie von Willi Winkler aus der SZ

Hier eine Kurzbiografie von Willi Winkler, erschienen am 12.11.2005 im Wochenendteil der SZ. Vielen Dank an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! für die Genehmigung zur Veröffentlichung!

Das ist, Damen und Herren, die lehrreiche und manchmal sogar gespenstische Geschichte von Neil Young, dem Mann, der alles gesehen und es auch noch überlebt hat. Zur Nachahmung ist dieses infektuöse Leben nicht empfohlen, aber hören kann man ihn meist doch ohne Nebenwirkungen.

Es hätte nämlich auch ganz anders kommen können.

Ende 1975 tauchte aus dem Nichts Stephen Stills auf, der einfach nicht lassen mochte von seinem ärgsten Feind. Gemeinsam nahmen sie ein Album auf, das wieder einmal bei der Kritik durchfiel als "wenig inspiriert" und "weitere Unverschämtheit". Aber was wissen Kritiker schon, und von Musik, von reiner Musik verstehen sie doch rein gar nichts. Zusammen sangen die zwei ein falsettiges Duett, in dem sie sich eine gemeinsame Biografie erfanden, die ihr Paarleben so ideal schilderte, wie es leider nie war: "Long May You Run".

Weiterlesen: Kurzbiografie...

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