Samstag, November 09, 2024
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  • Bücher über Neil Young
    Bücher und Biografien über Neil Young vorgestellt von Steffen und natürlich gerne von Euch!
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  • Anekdoten und Geschichten
    Hier wird unser lieber Alfisti immer wieder neue Anekdoten und Geschichten rund um Neil Young schreiben. Nach dem Motto: Habt Ihr schon gewusst, dass...? Wir sind alle gespannt, Alfisti!
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  • Neils Gitarren

    "Ich steuere alles mit dem Fußschalter, diesem enormen roten Kasten. Ich würde niemanden an meinem Sound etwas ändern lassen. Er wäre tot!" (Neil Young)


    Das Equipment von Neil Young hat sich in den letzen Jahren und Jahrzehnten so gut wie nie geändert. Neil besitzt zwar eine große Anzahl an meist alten Gitarren und Verstärkern, er verlässt sich aber auf eine Handvoll Arbeitsgeräte.



    Die berühmte "Old Black" spielt bei Neil Youngs Musik eine zentrale Rolle. Die schwarze Les Paul besitzt Neil seit den 60er Jahren. Als schicke Goldtop wurde sie 1953 gebaut. Einer der Vorbesitzer hat die Gitarre dann mit billiger Farbe schwarz eingesprüht und ihr ein Bigsby verpasst.

    Da die Les Pauls der ersten beiden Baujahre einen flacheren Halswinkel als die folgenden hatten, war die Montage eines Bigsbys noch problemlos möglich. Bei späteren Baujahren haben die Saiten aufgrund des steileren Halswinkels und des damit verbundenen höheren Stegs einen sehr steilen Winkel vom Bigsby zum Steg zurück zu legen, was für die Stimmung und den Sound nicht gut ist. Der Hals - Pickup ist der wahrscheinlich originale, alte P-90, am Steg sitzt ein in den siebziger Jahren eingebauter Mini - Humbucker aus einer Gibson Firebird, der möglicherweise sogar defekt ist, da er so mikrofonisch ist, dass er sehr schnell rückkoppelt.

    Neil Young spielt nur dann auf dem Steg - Pickup, wenn er es richtig krachen lässt, dann sind das Pfeifen und Feedback sogar erwünscht. Relativ neu an der Old Black ist ein Mini-Schalter, der zwischen den Volumen und Ton - Potis sitzt und das Gitarrensignal direkt auf die Ausgangsbuchse lenkt. Neil liebt den direkten Sound der Pickups, das gibt ihm nun "100% Old Black" anstelle von vorher nur 85%. Genau aus diesem Grund spielt er die Gitarre immer voll aufgedreht; Lautstärkeunterschiede werden nur mit dem Verstärker reguliert.



    Um 2002/2003 herum waren die Bünde der ersten acht Lagen so abgespielt, dass das Griffbrett dort fast als fretless (ohne Bünde) durchgegangen wäre. Larry Cragg, Youngs Gitarren - Techniker seit 1976, hat dann diesen Bereich des Griffbretts mit exakt dem gleichen Bunddraht wie dem alten neu bundiert und die Bünde auf das gleiche Level wie die verbliebenen abgeschliffen. Als Neil Young seine "Old Black" das erste Mal danach spielte, war er total sauer und gab Larry die Gitarre mit den Worten "Du hast meine Gitarre ruiniert - mach' die alten Bünde wieder rein!" zurück. Doch die alten Bünde waren beim Herausnehmen zum größten Teil zerbrochen. Also feilte er sorgfältig Kerben in die neuen Bünde und schliff diese noch mehr ab, bis sie kaum noch zu sehen waren und Neil war wieder glücklich!

    Die Gibson Les Paul Goldtop 1953
    ist seit langer Zeit die Alternative zu Old Black. Dabei gehört die Gitarre Larry Cragg. Obwohl sie aus dem selben Jahr wie die "Old Black" stammt, klingt sie vollkommen anders. Besonders auf dem Album "Greendale" kann man hören, wie trocken, transparent und irgendwie knochig-holzig sie rüberkommt. Neil Young hat übrigens die komplette CD mit der Goldtop nur auf dem Hals- Pickup eingespielt!

    Die Gretsch White Falcon
    war Neils Haupt-Gitarre zu Zeiten von Crosby, Stills, Nash & Young und wird nur noch selten eingesetzt. Aber auf der "Freedom Of Speach Tour" hatte Neil sie wieder mitgenommen und hauptsächlich bei zwei Stücken gespielt. Auf der selben Tour kam auch eine weitere White Falcon mit Stereo-Elektronik zum Einsatz, deren drei hohe Saiten von einem Tweed Deluxe und die drei tiefen Saiten von einem Fender Tremolux verstärkt wurden.



    Der Fender Tweed Deluxe
    ist genauso wichtig wie die "Old Black". Der knapp 20 Watt laute Fender Tweed Deluxe besitzt zwei Volumen - und einen Tonregler. Neil Young benutzt keinen verzerrenden Effekt - nur der Amp selbst produziert diese markanten Verzerrungen. Neil besitzt etwa zehn Tweed Deluxe, aber nur dieser eine klingt so! Larry Cragg behauptet, es liegt an dem verwendeten Netzteil, das zwar original, aber anders dimensioniert ist als bei den anderen Amps. Im Amp sitzt ein alter Jensen-C12N-Speaker, ebenfalls ein unersetzlicher Baustein von Neils Sound. Die Firma Brown Sound, die u. a. die Tone -Tubby - Speaker baut, hat speziell für Neil Young einen Vorrat alter Cones für diesen Jensen - Speaker angelegt.

    In Live-Situationen wird der Tweed Deluxe über den umfunktionierten Lautsprecher- Ausgang an einen Magnatone-280- und einen gigantischen Baldwin - Exterminator- Transistor - Combo angeschlossen, um dem Bühnen-Sound mehr Volumen zu verleihen. Der Magnatone ist mit zwei 12"-, der Baldwin-Combo mit zwei 15"-, zwei 12"- und zwei 8"-Lautsprechern bestückt. Auf der Front - PA liegt allerdings nur der Sound des Tweed Deluxe.

    Zur letzten CSN&Y - Tour wurde das Amp - Trio sogar zu einem Quartett, denn für einige Stücke des Programms benötigte Young einen Tremolo-Sound und fand ihn in einem Fender Tremolux Combo. Beide Volumen-Regler des Tweed Deluxe, eigentlich zuständig für jeweils einen Kanal, reagieren interaktiv miteinander, auch wenn nur ein Kanal belegt ist. Insofern können unterschiedliche Sounds mit diesem Amp realisiert werden. Um diese abrufen zu können, hat sich Neil Young den Whizzer ausgedacht, dessen zweite und aktuelle Version ihm der Techniker Rick Davis baute. Dieses Teil wird oben auf den Tweed Deluxe gesetzt und regelt über Wellen mechanisch die Knöpfe des Amps. Insgesamt vier Presets können per Fuß abgerufen werden, die entsprechenden Fußschalter sind in Youngs riesigem rotem Effekt-Brett untergebracht. Hinter dem Tweed Deluxe stehen immer zwei Ventilatoren, um dem Verstärker, der fast immer in seinen roten Bereich läuft, zu kühlen.

    Insgesamt sechs Effekte braucht Neil für seinen Sound. Wie Neil selber natürlich sehr speziell. Das Gitarrensignal geht zuerst in einen alten, weißen Fender Tube Reverb, dessen Federn ausgebaut an einem Mikrofon- Ständer unter der Bühne hängen. So vermeidet Young das Vibrieren und hässliche Nebengeräusche produzierende Aneinanderschlagen der Hallfedern bei den extremen Lautstärken, in denen er spielt. Zwischen dem Federhall und einem alten Röhren-Echoplex, das die meiste Zeit aktiviert ist, finden sich ganz normale neben recht obskuren Gerätschaften: MXR Analog Delay, Boss Flanger und Mutron Octav Divider. Den Gated-Reverb-Sound eines Alesis Microverb setzt Neil gerne mal ein, wenn sonst nichts mehr geht. Alle Effekte befinden sich in einem selbst konstruierten Loop-System, können einzeln in den Signalweg geholt, aber auch komplett umgangen werden.




    Neils Hank,
    eine Martin D-28 aus den 40er Jahren ist eine der legendärsten Akustik-Gitarren der Musikszene. Sein Vorbesitzer war Hank Williams. Neil bezahlte einen Haufen Geld für diese Gitarre, aber wer den Film "Heart of Gold" gesehen hat, weiß, dass zwischen Young und dieser Gitarre eine ganz spezielle Beziehung besteht, die auch in dem Song "This Old Guitar" auf der CD "Prairie Wind" deutlich wird.

    Wie alle Akustik-Gitarren, die Neil Young live spielt, ist auch Hank mit sogenannten FRAP - Tonabnehmern (flat response acoustic pickup) ausgestattet. Das sind zwei Kontakt - Pickups, die im Inneren der Gitarre an der Decke befestigt sind und die nicht mehr hergestellt werden. Larry Cragg konnte sich den letzten Posten FRAPs sichern, und Neil Young profitiert davon mit einem sehr guten Acoustic - Live- Sound.

    Neben Hank spielt eine weitere Martin aus der Vorkriegszeit eine wichtige Rolle, eine D-18 mit Mahagoni-Korpus, die Neil sehr oft beim komponieren benutzt, und die er angeblich aus dem Büro seines Managers geklaut hat.

    Mit der Martin D-45
    hat Neil mit "Harvest" sein kommerziell erfolgreichstes Album eingespielt. Der Sound dieser Gitarre prägt auch heute noch, neben Hank, seine Solo-Auftritte. Young hat die D-45 im Jahr 1967 von Stephen Stills bekommen, ob als Geschenk oder im Tausch gegen eine andere Gitarre, weiß er nicht mehr so genau. Wie alle Akustik-Gitarren von Neil Young hat Larry Cragg die D-45 mit einer speziellen Kombination Saiten-Pins ausgestattet. Die drei tiefen Saiten bekommen Ebenholz-Pins, um das Dröhnen der großen Dreadnoughts etwas zu entschärfen, die drei hohen Pins aus Wasserbüffelhorn, die eine gewisse Brillanz im Klang unterstützen.

    Die Taylor 12-String
    spielt Neil nun schon seit einigen Jahren. Angeblich ein Prototyp, der laut Larry Cragg nichts mit den Serieninstrumenten des Herstellers zu tun haben soll. Früher spielte Neil hauptsächlich Guild 12-strings.

    Neil Youngs Gitarren haben alle einen sehr gerade eingestellten Hals, und die Saitenlage ist so flach, dass die Saiten bei härterem Anschlag leicht an den Bünden schnarren. Für die Akustik-Gitarren benutzt Larry D'Angelico Regular-Light-Saiten (.012 - .054), für die E-Gitarren Dean Markley SLP (.010 bis .046). Während Neil die Akustik-Gitarren meistens tiefer stimmt, bleibt die Stimmung der E-Gitarren in der Regel normal, außer bei "Cinnamon Girl", bei dem die beiden E-Saiten auf D gestimmt werden. Neil spielt mit goldenen Herco Flex 50 Plektren aus Nylon. Larry meint, mit härteren Plektren würde er die Saiten reihenweise schreddern.

    Quelle: Gitarre & Bass vom November 2007 (Autor Heinz Rebellius) Danke für Deine Hilfe Heinz!

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    Hier ein paar ausgesuchete Interviews mit Neil Young, die wir so im Netz oder auf youtube gefunden haben.
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