Dallas Taylor
Schlagzeug Déjà Vu |
Ein Mann, der alles erlebte. Er stieg zum Rockstar auf, verfiel dem Alkohol und den Drogen, verlor dadurch seine Familie, war dem Tod sehr nahe, wandelte sein Leben und hilft heute Menschen von der Alkohol- und Drogensucht fortzukommen.
Dallas Woodrow Taylor jr. ist 1948 in Denver, Colorado geboren und wuchs in San Antonio, Texas auf. Als er 10 Jahre alt war, schaute er sich mit seiner Mutter die Gene Krupa Story an. Von dem Moment an wusste er, dass er Schlagzeuger werden wollte. Sie finanzierte ihm den Unterricht und als er mit 13 die ersten Auftritte hatte, begleitete sie ihn. Sie wollte, dass er ein Drummer-Star wurde.
Schon als Jugendlicher zog er mit verschiedenen Bands durch die Kleinstädte von Texas. Doch 1967 ging er mit der Gruppe Clear Light nach Los Angeles. Sie hatten gemeinsame Auftritte mit Rockgrößen wie Jimi Hendrix, Janis Joplin und The Doors. Ihr größter Hit war der Song "Mr. Blue". Erst viel später erschien ein Album mit den Aufnahmen aus jener Zeit.
1968 hörte er, dass Stephen Stills einen Drummer suchte. Über John Sebastian, mit dem er gerade Aufnahmen machte, traf er auf Graham Nash und schließlich auch David Crosby und Stephen Stills. Buffalo Springfield war gerade aufgelöst. Crosby, Stills & Nash gründeten sich. Sie fragten ihn, ob er nicht bei ihnen an den Drums sitzen wollte. Er wollte natürlich. Sie nahmen gemeinsam ihr Debut-Album auf.
Schließlich war er auch Gründungsmitglied von Crosby, Stills, Nash & Young. Im August 1969 spielten sie gemeinsam auf dem legendären Woodstock-Festival. 1970 nahmen sie das Album "Déjà Vu" auf.
Doch der Erfolg des Musikers, der in seiner Karriere auch Sessions mit Buddy Guy, Van Morrison und Bill Wyman machte, hatte seine Schattenseiten. Er wurde zum Alkoholiker und Junkie.
Auf der 4-Way-Streets-Tour 1970 von CSNY spielte er immer schlechter. Speziell die Stücke von Neil Young schien er buchstäblich zerstören zu wollen. Vielleicht auch, um seinen Kumpel Stills zu unterstützen, der mit Young wieder einmal verfeindet war. In Denver ging Neil vor Wut einfach von der Bühne. Anschließend hat er seine drei Bandkollegen vor die Wahl gestellt: "Entweder Dallas geht oder ich". Dallas Taylor ging, und Johny Barbata übernahm seinen Part.
Doch Steven Stills hielt anschließend immer noch an ihm fest und verpflichtete ihn für die beiden Manassas- sowie für seine Solo-Alben. Gemeinsam konzipierten sie einen Folk-Rock-Big-Band-Sound. Erst nach mehreren Hit-Singles und erfolgreichenTurneen gingen sie getrennte Wege.
Seine Alkoholsucht verstärkte sich. Seine Musiker-Karriere wurde zerstört und seine Familie brach auseinander. Erst ein Selbstmordversuch mirt einem Schlachtermesser 1984 öffnete ihm die Augen. Suchtberater halfen ihm clean zu werden. Eine Leber-Transplantation 1990 rettete ihm schließlich das Leben. Diese wurde durch ein Benefiz-Konzert, an der auch Desert Rose mit Chris Hillman, Don Henley und CSNY teilnahmen, finanziert, da er selbst unterdessen fast mittellos war.
Dennoch hatte er zu dem Zeitpunkt bereits an einem neuen, viel größeren Projekt gearbeitet. Er wurde Alkohol- und Drogensuchtberater. Er berät Suchtkranke und deren Familien in den USA als auch im Ausland. Auf seiner Homepage ist das Schaffen dieses Mannes umfassend nachzulesen.
Er schrieb eine Autobiografie über sein dramatisches Leben mit dem Namen "Prisoner of Woodstock". Er hat ein neues Leben begonnen. Ein Leben an der Seite seiner neuen Ehefrau Betty, welche ihm auch eine Niere spendete. Zu seinen Kindern und Enkelkindern konnte er wieder ein gute Beziehung aufbauen.
Auch Musik spielt er wieder. Er gründete mit David Neely die Taylor-Neely-Band. Hier ist er auch als Co-Autor der Songs aktiv.