Freitag, März 29, 2024

Bruce Palmer

 Bruce Palmer Bruce Palmer

Bass

Buffalo Springfield, Buffalo Springfield Again, Last Time Around (nur inoffiziell), Retrospective, Trans, Box Set

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2 Videos - siehe unten

Der Bassist Bruce Palmer ist am 09.09.1946 im kanadischen Liverpool, Nova Scotia, geboren. Seine musikalischen Wurzeln liegen in Toronto, Ontario. Palmer begann hier in einer High School Band zu spielen, die später in die erfolgreiche Gruppe Robbie Lane & The Disciples einging. Anschließend war er als einziger weißer Musiker in der Band von Billy Clarkson.

Durch den Einfluss britischer Rock-Musik gründeten sich 1964 die Gruppe Jack London & The Sparrows, bei denen Palmer Bassist wurde. Er blieb allerdings nur wenige Monate in der Formation. Wer hätte auch geahnt, dass aus den Sparrows später die berühmte Gruppe Steppenwolf wurde.

Anschließend wechselte er zur Rhythm & Blues Band The Mynah Birds. Ihr afro-amerikanischer Frontmann nannte sich Ricky James Matthews und war gerade aus der US-Navy desertiert, weil er seinen Musikertraum gefährdet sah. Aus ihm wurde später der Funk-Star Rick James.

Die Mynah Birds benötigten Anfang 1966 einen neuen Rhythmus-Gitarristen. Da holte Bruce Palmer Neil Young in die Band. Sie hatten sich gerade erst kennengelernt und angefreundet.

Motown Records gab ihnen einen Plattenvertrag. Sie nahmen im amerikanischen Detroit ein paar Songs für ein vorgesehenes Album auf. Doch dann wurde Ricky James Matthews plötzlich inhaftiert, und die Band brach auseinander. Motown nahm die angedachte Veröffentlichung der Single "It´s My Time" b/w "Go Ahead And Cry" zurück und kündigte den Plattenvertrag. Die beiden Songs wurden erst 2006 offiziell auf dem auf 6000 Stück limitierten Boxset "The Complete Motown Singles, Vol. 6: 1966" vom Hip-O-Select Label herausgebracht.

Palmer und Young waren völlig Pleite und verkauften daher in Toronto das gesamte Equipment der Band, um sich einen Ortswechsel nach Kalifornien leisten zu können. Nur dieses Equipment gehörte eigentlich dem Mynah Birds Sponsor und Millionär John Craig Eaton, der Jahre später Neil Young dafür verklagte und sein Geld zurückbekam.

Neil Young kaufte sich einen neuen alten 1953er Pontiac Leichenwagen, da sein alter kürzlich verreckt war. Die beiden zogen mit vier weiteren Weggefährten Richtung Los Angeles. Die übrigen Mitreisenden haben die Fahrt allerdings nicht zu Ende geführt. Nach ein paar Tagen in L.A. wurden sie plötzlich im Stau auf dem Sunset Boulevard von den Musiker-Kollegen Stephen Stills und Richie Furay angehalten. Die vier beschlossen gleich eine Band zu gründen. Später schloss sich ihnen der Schlagzeuger Dewey Martin an. Die Formation nannte sich zunächst The Herd. Aber schon bald gaben sie sich einen neuen Namen: Buffalo Springfield.

Noch im selben Jahr (1966) erschien das nach ihnen benannte Debut-Album. Zunächst floppte es. Doch dann folgte die Single "For What It´s Worth". Aufgrund des riesigen Erfolges veröffentlichten sie das Album inklusive diesem Song noch einmal. Jetzt verkaufte es sich besser.

Nach dem unveröffentlicht gebliebenen Album "Stampede" (1967) brachten sie teilweise noch mit Bruce Palmer das Album "Buffalo Springfield Again" (1967) heraus.

Doch er hatte große Schwierigkeiten mit der amerikanischen Justiz bekommen. Mehrere Festnahmen wegen Marihuana-Besitzes führten dazu, dass er keine Aufenthaltsgenehmigung in den USA bekam. Wenn er sich auch teilweise illegal in den Staaten aufhielt und dann einige Songs mit einspielte, musste er doch häufiger im Studio, wie auch live, durch andere Bassisten ersetzt werden. Zum Beispiel gehörten Ken Koblun und Jim Fielder zu den Ersatzleuten. In jener Zeit Anfang 1967 ist er mehrmals als Gastmusiker in Toronto bei Heavenly Government aufgetreten.

Die größten Probleme bei Buffalo Springfield entstanden aufgrund eines aufkommenden Hasses zwischen Stills und Young, weil beide um die Vormachtstellung in der Band kämpften. Es kam hinter, als auch auf der Bühne, zu Streitigkeiten. Palmer hatte sich dabei auf Neils Seite geschlagen. Neil Young verließ mehrmals die Gruppe.

Palmers Beteiligung in der Drogen-Kultur-Szene und dem Lesen mystischer Texte sorgte dafür, dass er in der Band zunehmend isoliert war. Auch seine häufige Abwesenheit wegen der fehlenden Aufenthaltsgenehmigung war natürlich störend. Für das dritte Album "Last Time Around" (1968) hatte man schließlich ihren Toningenieur und Produzenten Jim Messina als offiziellen Nachfolger präsentiert. Laut der Biografie "For What It´s Worth" von John Einarson mit Richie Furay spielt allerdings Bruce Palmer auf mindestens sechs Songs den Bass. Aus rechtlichen Gründen hat man ihn bei den Credits nicht erwähnt. Buffalo Springfield löste sich letztendlich 1968 auf.

Im Buch "Shakey" wird Neil Young später zitiert, das weder Stephen Stills noch er halb so gut Gitarre spielen konnten wie Bruce Palmer. Aber er wollte keine Gitarre spielen, sondern Bass.

Gerüchteweise soll Palmer Anfang 1968 kurz in Jim Glovers Band Buckwheat gewesen sein. Im Sommer 1969 war er zwei Wochen lang Bassist bei Crosby, Stills, Nash & Young, ehe er durch Greg Reeves ersetzt wurde. 1970 spielte er kurzzeitig bei Luke & The Apostles.

1971 veröffentlicht er für Verve Records sein einziges Solo-Album "The Cycle Is Complete". Das Album umfasst nur vier Songs und zeichnet sich durch lange Psychedelic-Trance-Passagen gemischt mit Free Jazz Elementen aus. "Alpha-Omega-Apocalypse", das kurze "Interlude", "Oxo" und "Calm Before The Storm" heißen die Lieder. Seine Begleitmusiker sind die Psychedelic-Band Kaleidoscope, Keyboarder Ed Roth und Ex-Mynah Bird Rick James. Das Album floppte und Palmer gab das Musik-Business vorerst auf.

In den folgenden Jahren waren seine Haupteinnahmequellen die Tantiemen von Buffalo Springfield. Er Lebte in einer Sikh-Sekte und spielte Sitar. Außerdem bekam er Probleme mit dem Alkohol. Zwischendurch kehrte er 1977 kurz zurück. An der Seite des Gitarristen und Sängers Keith McKie (Ex-Kensington Market) und des Lead-Gitarristen Stan Endersby spielte er in Toronto bei mehreren lokalen Auftritten in der Gruppe Village.

Doch ein echtes Comeback gab er 1982/83 als er Bassist in Neil Youngs Trans Band wurde. Sowohl auf dem Album, wie auch bei den Live-Auftritten in Amerika und Europa zupfte er die Saiten. Zu sehen ist dies auf dem Neil Young Video "Berlin live". Das Album und die Tour bestand aus einer Mischung aus elektronischem Synthie-Pop und Rock-Musik. Anschließend hat ihn Neil Young nie wieder in eine seiner Bands berufen, weil er wegen seines Alkoholkonsums zu unzuverlässig war.

Mitte der 80er Jahre gründete er die Revival Band Buffalo Springfield Revisited, bei der zeitweilig auch ihr Ex-Drummer Dewey Martin am Schlagzeug saß. Eine echte Buffalo Springfield Reunion wäre fast 1988 zustande gekommen. Doch es kam leider nur zu einer Probe.

1997 wurde Palmer gemeinsam mit den übrigen Buffalo Springfield Mitgliedern in die "Rock and Roll Hall of Fame" aufgenommen. Er starb am 01.10.2004 im Alter von 58 Jahren an einem Herzinfarkt. Er war dreimal verheiratet und hatte drei Kinder.



Fotos von Bruce Palmer unterlegt mit Buffalo Springfield Musik.
Laut Credits spielt bei dem Song "Questions" allerdings Stephen Stills den Bass.
Laut Buchautor John Einarson sei hier aber doch Bruce Palmer inkognito dabei gewesen.



Dieses Video dokumentiert das Versteckspiel um den Bassisten am besten.
Nun, wer ist denn hier am Bass? Bruce Palmer oder ein Ersatzmann?



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